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Aufhebung des Cepo: Der argentinische Immobilienmarkt gewinnt an Dynamik

  • timklingenberg
  • 1. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Sept.

Mit zunehmender Planungssicherheit und einer spürbar aktiven Nachfrage verzeichnet der argentinische Immobilienmarkt nach Ende des sogenannten Cepo cambiario (Kapitalverkehrskontrollen) eine deutliche Belebung.

Die Aufhebung dieser Devisenbeschränkungen hat dem Immobiliensektor, der sich derzeit in einer Phase der Erholung befindet, neue Perspektiven eröffnet. Ein stabileres wirtschaftliches Umfeld sowie der freie Zugang zum Devisenmarkt haben vor allem in der Stadt Buenos Aires zu einer Konsolidierung der Marktaktivitäten geführt.


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In den vergangenen 35 Monaten konnte ein kontinuierlicher Anstieg der Anzahl von Kauf- und Verkaufstransaktionen beobachtet werden. Besonders hervorzuheben ist der Monat Februar 2025, in dem 94 % mehr Immobilienkäufe getätigt wurden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies stellt den höchsten Wert für einen Februar innerhalb der letzten 18 Monate dar und bestätigt den positiven Trend des Marktes.

 

Der Immobilienmarkt in Buenos Aires: Positive Impulse und anhaltende Herausforderungen

Im März 2025 verzeichneten die veröffentlichten Immobilienpreise in Buenos Aires einen Anstieg von 8,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies stellt den höchsten Zuwachs seit November 2018 dar und unterstreicht die beginnende Erholung des Marktes.

 

Das Ende des Cepo als notwendiger Impulsgeber

Obwohl der Markt bereits mit der Aufhebung des Cepo cambiario gerechnet hatte, führte die Unsicherheit über den Zeitpunkt dieser Maßnahme zu einer Verzögerung vieler Investitionsentscheidungen. Mit dem nun geschaffenen klaren wirtschaftlichen Rahmen wird erwartet, dass sich das begonnene Wachstum weiter festigen kann.

 

Aktuelle Marktprognosen

 1.      Anstieg der Transaktionen: Historische Daten zeigen, dass in einem Umfeld ohne Kapitalverkehrskontrollen ein Anstieg der Transaktionen um bis zu 54 % möglich wäre. Für das Jahr 2025 wird jedoch ein vorsichtigeres Wachstum von rund 20 % prognostiziert. Dies würde etwa 65.000 Transaktionen in der Stadt Buenos Aires bedeuten – rund 10.000 mehr als im Vorjahr.

 

2.      Preisentwicklung unter historischen Höchstständen: Zwischen 2019 und 2023 sanken die Immobilienpreise gemessen in US-Dollar um rund 24 %. Der jüngste Anstieg von etwa 8 - 10 % lässt das Preisniveau weiterhin historischen niedrig, was potenziellen Käufern attraktive Einstiegsmöglichkeiten bietet.

 

Auswirkungen der Währungsanpassung auf Finanzierungen

Die Umstellung der Kredite auf den offiziellen Wechselkurs hat die Rahmenbedingungen für Kreditnehmer enorm verbessert. Allerdings bleibt die Inflationsentwicklung ein Unsicherheitsfaktor: Im Juni 2025 lag der Verbraucherpreisindex bei 1,6%.

Diese Werte untermauern die ursprüngliche Prognose von 25,6 % Jahresinflation.

Es wird erwartet, dass die neue makroökonomische Stabilität sowie die moderateren Inflationserwartungen das Vertrauen in die auf die UVA (Unidad de Valor Adquisitivo) indexierten Kredite stärken und somit die Nachfrage weiter anfachen.

 

Kaufkraft bleibt entscheidender Faktor

Trotz verbesserter Finanzierungsbedingungen bleibt der Zugang zu Wohneigentum stark vom verfügbaren Einkommen der Haushalte abhängig. Im Januar 2025 waren im Durchschnitt 136,2 Monatsgehälter erforderlich, um eine 60-Quadratmeter-Wohnung zu erwerben. Dies stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber den 233 Monatsgehältern im Jahr 2023 dar und spiegelt unter anderem den Anstieg der Reallöhne wider.

 

Fazit: Optimismus mit Blick auf weitere Entwicklungen

Die Kombination aus der Aufhebung des Cepo, einer Stabilisierung des Wechselkurses sowie einer moderateren Inflationsentwicklung schafft günstige Rahmenbedingungen für den Immobiliensektor. Der weitere Aufschwung hängt jedoch maßgeblich von der Verfügbarkeit von Krediten, der Reallohnentwicklung sowie dem anhaltenden Vertrauen der Investoren ab.


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