Hypothekarkredite auf dem Vormarsch: Ein Wendepunkt für den argentinischen Immobilienmarkt
- timklingenberg
- 7. Aug.
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Aktualisiert: vor 4 Tagen
Der argentinische Immobilienmarkt durchläuft derzeit eine Phase tiefgreifender struktureller Veränderungen – eine Entwicklung, die maßgeblich durch die Rückkehr der inflationsgebundenen Hypothekarkredite (UVA-Kredite) angestoßen wurde. Mit der Wiedereinführung von Finanzierungslinien durch 24 Banken zur Unterstützung von Immobilienkauf, Renovierung und Ausbau ist der Sektor wieder in Bewegung geraten.

Verhaltener Jahresbeginn 2024– aber starkes Wachstum im Frühjahr
Nach einem verhaltenen Start ins Jahr 2024, bedingt durch politische Umbrüche und wirtschaftsliberale Reformen nie dagewesenen Ausmaßes änderte sich die Marktdynamik ab April 2024 deutlich: Erste Banken begannen mit der aktiven Vergabe neuer Kreditlinien. Die Stabilisierung zentraler wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sowie die zunehmende Klarheit über die politischen Leitlinien führten zu einer spürbaren Belebung der Nachfrage.
Daten der Notarkammer der Stadt Buenos Aires unterstreichen diesen Wandel: Im Januar 2025 wurden 26 % aller Immobilientransaktionen durch Hypothekarkredite finanziert – ein signifikanter Anstieg gegenüber Dezember 2024 (15 %) und ein bemerkenswerter Zuwachs von 1.269,5 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Diese Zahlen deuten auf eine substanzielle Verschiebung im Marktverhalten hin: Für viele argentinische Haushalte ist der Immobilienkauf über Finanzierungen wieder eine realistische Option geworden und erhöht die Nachfrage deutlich.
Erste Monate 2025: Starke Dynamik trotz saisonaler Effekte
Während die Monate Januar und Februar in der Regel von geringer Markttätigkeit geprägt sind, wurden in diesem Zeitraum 2025 landesweit rund 5.000 Hypothekarkredite vergeben. Auch im Finanzierungsvolumen zeigt sich ein deutlicher Aufwärtstrend:
· Januar: 186 Mio. USD
· Februar: 204 Mio. USD
Zum Vergleich: Im November und Dezember 2024 lagen die Werte bei 184 bzw. 187 Mio. USD. Bis Mai 2025 ergibt sich ein Durchschnitt von 202 Mio. USD pro Monat – ein klarer Indikator für die wachsende Akzeptanz langfristiger Finanzierungen. Besonders in Buenos Aires lässt sich ein signifikanter Anstieg an finanzierten Transaktionen beobachten – ein Hinweis darauf, dass Hypothekarkredite für Argentinier wieder eine zentrale Rolle bei Kaufentscheidungen einnehmen.
Prognose für das verbleibende Jahr 2025
Die Indikatoren sprechen für eine Fortsetzung des positiven Trends. Die Reaktivierung der Kreditvergabe dürfte weiterhin direkten Einfluss auf die Immobilienpreise ausüben, da ein größerer Kreis potenzieller Käufer den Markt betritt – mit entsprechendem Aufwärtsdruck auf die Bewertung von Immobilien.
Die Rückkehr der Hypothekarkredite – insbesondere der UVA-Darlehen – markiert einen wichtigen Wendepunkt für den argentinischen Immobilienmarkt. Die Konsolidierung dieser Entwicklung wird davon abhängen, ob es gelingt, regulatorische Hürden zu überwinden und das Vertrauen von Käufern, Banken und Investoren nachhaltig zu stärken.